Fragen an die Bürgermeister-Kandidaten

BÜRGERMEISTER-WAHL, Altenholz, 12.04.2022
An Mike Buchau
Matthias Fehrke
André Wilkens

Liebe Bürgermeister-Kandidaten für Altenholz,
wir vom Ortsverband der Grünen in Altenholz schauen in die Zukunft und sind gespannt darauf, für welchen Bürgermeister sich die Altenholzer Bürgerinnen und Bürger entscheiden werden. Wir hoffen auf ein konstruktives Miteinander über Parteigrenzen und Parteiprogramme hinweg.
Viele Themen werden „den Neuen“ beschäftigen, die in der Summe darauf hinauslaufen, ein tragfähiges Konzept für die Zukunft von Altenholz zu entwickeln. Dazu gehören u.a. die Konsolidierung des Haushaltes, Organisation, Fortbildung und Digitalisierung der Verwaltung, Digitalisierung unseres Ortes im Ganzen, Entwicklung und Ertüchtigung unserer gemeindeeigenen Immobilien (Schulen, Gemeindezentrum, Rathaus, Feuerwehr etc.), sozialverträglicher, generationengerechter Wohnungsbau und nicht zuletzt eine für alle verträgliche Förderung des Gewerbes. Wir sind sicher, dass manches davon und noch einiges mehr in den anstehenden Diskussionen im Laufe des Wahlkampfes zur Sprache kommen wird. Weil aber für uns einige drängende Themen besonders im Vordergrund stehen, wenden wir uns heute mit diesem Brief an Sie. Es sind keineswegs „typisch grüne Themen“, sondern sie sind für uns alle gleichermaßen wichtig und werden die kommende Amtsperiode eines neuen Bürgermeisters nachhaltig prägen.
Wir wünschen uns daher eine über die Wahlkampfebene hinausgehende Stellungnahme zu folgenden Punkten:

Klimaschutz und Klimaanpassung:

  1. a. Bis zu welchem Jahr soll Altenholz klimaneutral sein?
    b. Welche Maßnahmen bzw. konkrete Umsetzungsschritte werden Sie vorschlagen, bzw. ergreifen, damit unsere Gemeinde bis zu diesem Termin Klimaneutralität erreicht?
  2. a. In welchen Bereichen halten Sie es für erforderlich, die bereits eingetretenen bzw. zu erwartenden Folgen des Klimawandels abzumildern bzw. abzuwenden?
    b. Welche Maßnahmen bzw. konkreten Umsetzungsschritte werden Sie für Altenholz vorschlagen, bzw. ergreifen, um dies zu erreichen?

Biodiversität:
Neben dem alles beherrschenden Themen Klimaschutz und Klimaanpassung stellt auch die schwindende Artenvielfalt eine globale Bedrohung dar, der dringend begegnet werden muss.

  1. Welche Maßnahmen bzw. konkrete Umsetzungsschritte (über die Förderung von Blühflächen und Streuobstwiesen hinaus) halten Sie in unserer Gemeinde für erforderlich, den bereits eingetretenen bzw. zu erwartenden Artenschwund abzumildern bzw. zu stoppen?
  2. Wie stehen Sie zur Forderung, die zunehmende Flächenversiegelung von Acker- und Grünland zu reduzieren? Welche konkreten Maßnahmen werden Sie ggfs. für Altenholz vorschlagen bzw. umsetzen?
  3. Wie stehen Sie zu Renaturierungsprojekten in Altenholz, wie z.B. eine weitergehende Öffnung der Stifter Au oder die Wiedervernässung des Klausdorfer Moores?

Wohnen/Bauen:

  1. Das von der Gemeindevertretung gerade beschlossene Ortsentwicklungskonzept (OEK) legt eine kontinuierlich anzustrebende Größe von ca. 10.000 EW zugrunde.
    a. Stehen Sie hinter dieser Aussage des OEK?
    b. Wenn ja, teilen Sie auch die im OEK vorgeschlagenen bzw. daraus abgeleiteten Strategien/Maßnahmen im Themenfeld „Bauen und Wohnen“? Ggfs. welche?
    c. Wenn nein, aus welchem Grund halten Sie eine andere Gemeindegröße (welche?) für besser, und welche Strategie/Maßnahmen streben Sie an, um dieses Ziel zu erreichen?
  2. Das Aufstellungsverfahren für das Plangebiet Brammerkamp wurde 2019 von der GV ausgesetzt, um das Ergebnis des OEK zum Themenfeld „Bauen und Wohnen“ abzuwarten.
    a. Welche Schlussfolgerungen bzgl. dieses Plangebietes ziehen Sie aus dem OEK?
    b. Wie stehen Sie dazu, vor einer Weiterverfolgung/Weiterentwicklung der Planung des Investors zunächst den tatsächlichen Bedarf (Art und Umfang) an zusätzlichen Wohneinheiten zu ermitteln?
    • Wie stehen Sie zum Grundsatz „Innenentwicklung vor Außenentwicklung“?
    • Welchen konkreten Bedarf für Altenholz entnehmen Sie dem „Wohnraumentwicklungskonzept des Kreises Rendsburg-Eckernförde“ und dem „Fachbeitrag Wohnen“ der Fördekooperation?
    c. Wie stehen Sie dazu, vor der Weiterführung des Aufstellungsverfahrens eine grobe Abschätzung der laufenden Zusatzkosten eines Neubaugebietes abzüglich der zu erwartenden zusätzlichen Erträge durchzuführen? Würden Sie die Planung auch dann fortsetzen, wenn der vorgenannte Saldo negativ wäre, also den Gemeindehaushalt dauerhaft zusätzlich belasten würde?

Gewerbe:
Altenholz strebt zusammen mit Dänischenhagen und Kiel die Ausweisung eines weiteren interkommunalen Gewerbegebietes an.

  1. Wie stehen Sie zu diesen Planungen (Chancen und Risiken)?
  2. Werden die Interessen der Gemeinde Altenholz durch die bestehenden Regelungen angemessen berücksichtigt? Wenn nein, welche Änderungen schlagen Sie ggfs. vor?
  3. Halten Sie die geplante Fläche auf dem Gemeindegebiet Dänischenhagen für ökologisch unbedenklich? Wenn nein, welche Bedenken haben Sie und was schlagen Sie vor, um diese auszuräumen?

Sicher bieten auch die öffentlichen Veranstaltungen einen guten Rahmen, um über diese Punkte zu sprechen. Da wir aber sicher gehen wollen, dass diese Themen nicht schon aus zeitlichen Gründen zu kurz kommen, haben wir unsere Fragen zunächst schriftlich formuliert und würden uns über eine schriftliche Antwort freuen.

Diese Fragen finden Sie auch auf unserer Homepage https://gruene-altenholz.de.

Viele Grüße von den Altenholzer Grünen
Andrea Rudolph und Christian Günther

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